ausführliche, ständig  aktualisierte Fassung
 
Sportpädagogik-online       Rolf Dober

Sportunterricht und Internet 
Das Internet als sportpädagogisches Nachschlagwerk und Diskussionsforum

Kongress "Computer Science in Sport", Wien 1999, Kurzfassung


 
. Physical Education and Internet

Sportpädagogik-Online is a co-operational project for physical education teachers. It is the first attempt to provide teaching material and sport pedagogical initiatives via the internet. Apart from fast availability of tuition material, new ways of discussion and spreading information are made available. The new approach features computer generated animation through the internet as a new visual way of spreading information. One of the most important perspectives is to provide sport-teachers with material produced by scientists and teachers. First projects have been launched.


"Sportpädagogik-Online" ("Ein Mitmachprojekt für Sportlehrer/innen und alle anderen, die sich für Lehren und Lernen im Sport interessieren") ist ein erster Versuch, eine Anlaufstelle für Sportlehrer/innen im Internet anzubieten und relevante Beiträge zu systematisieren. Nach pädagogischen Themen und Stichworten ("Abenteuer" - "Zirkus") bzw. Sportarten geordnet,  werden Beiträge aus allen Bereichen der Sportpädagogik gesammelt. Für Interessierte ist so ein Forum geschaffen worden, wo Arbeiten und Ideen vorgelegt und diskutiert werden können (als Einordnung einer Homepage, als e-mail-Kontakt oder Aushang am Pinboard). Dabei bietet das Internet im Vergleich zu herkömmlichen Publikations- und Kommunikationsformen eine Reihe neuer und effektiver Möglichkeiten. Es geht nicht nur um einfachere Zugriffsmöglichkeiten auf Daten- und Wissensbestände, sondern um neue Arbeits-, Fortbildungs- und Kommunikationsmöglichkeiten, die für die Planung, Durchführung und Auswertung von Sportunterricht genutzt werden können. Dass dies in Zukunft der Fall sein wird, ist keine Frage. Die Frage ist, w i e wir sie nutzen werden und ob wir uns sinnvolle Strukturen schaffen können, die unserer Arbeit bereichern und erleichtern.
 
Im Gegensatz zum Buch können im Internet (wie auf CD-ROM)  auch bewegte Bilder interaktiv in Publikationen eingebunden werden. Entweder als speicherintensive Videos oder - was viel besser und einfacher ist - als animierte Bildfolgen ("animierte gifs" oder "Flash-Animationen"), um  die räumlichen, zeitlichen und dynamischen Aspekte einer Lehrbild- oder Übungsreihe zu veranschaulichen. Hier liegt ein spezifischer Vorteils des Mediums, den man sich auf meiner Seite "animierte Lehrbildreihen" einmal genauer anschauen sollte. Mit relativ einfachen Mitteln lassen sich verschiedenste Einsatz- und Darstellungsmöglichkeiten nutzen (z. B. Bewegungen und Übungen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Darstellung aus verschiedenen Perspektiven, Hervorhebung bestimmter Bewegungsmerkmale, Verdeutlichung taktischer Elemente, Berücksichtigung von Rechts- und Linksseitigkeit u.v.a.m.). Sowohl für die Unterrichtsvorbereitung als auch als Anschauungsmaterial für die Sporttheorie und -praxis eignen sich solche Animationen hervorragend.

Internetpublikationen haben Prozesscharakter. Sie haben den Vorteil, dass sie ständig aktualisiert, überarbeitet, diskutiert, erweitert und verlinkt werden können. Neue Kontakte zwischen "Praktikern" und "Theoretikern" können entstehen, wobei besonders die Universitäten, aber auch die Lehrerfortbildung die Möglichkeiten der Neuen Medien noch viel stärken nutzen sollten. Erste Projekte laufen im Zusammenhang mit den Universitäten Bielefeld und Dortmund. Auch über die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Schulen ans Netz" /"Lehrer-Online" ist ein Arbeitsbereich für Lehrerinnen und Lehrer geschaffen worden, welche Unterricht im Zusammenhang mit den Neuen Medien nutzen wollen. Der Bereich Sport wird auch redaktionell betreut.

Aber auch Schüler suchen schon jetzt im Internet selbständig nach Informationen aus dem Bereich des Sports, des Sportunterrichts und der Sporttheorie und es wäre schön, wenn sie brauchbare Informationen und Materialien finden würden, die von kompetenten Sportlehrer/innen  entwickelt worden sind. Der Sportunterricht könnte sehr davon profitieren. Erste Versuche, auch ein Angebot für Schüler bereitzustellen, sind die Materialien zum Leistungskurs Sport oder das Lernprogramm zum Kraulschwimmen. Das heißt nun nicht, dass auch der Computer zum bestimmenden Medium im Sportunterricht werden muss. Computer können zur Verarmung sinnlicher Erfahrung beitragen und Sportunterricht sollte deshalb nicht kognitiv überladen werden. Ja, es wird zunehmend zu einer wichtigen Aufgabe werden, die "Computerkids" für vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zu gewinnen und die Zeit vor dem Bildschirm begrenzt zu halten. Multimediale Lerngelegenheiten könnten dabei aber durchaus hilfreich sein.

Sportunterricht und Internet - eine fruchtbare Verbindung? Bis jetzt es  gibt viele positive Rückmeldungen und die Zugriffe auf "Sportpädagogik-Online" sind beachtlich (zur Zeit ca. 500 pro Tag). Wirklich beantworten lässt sich die Frage aber erst dann, wenn noch viel mehr Materialien zum Lehren und Lernen im Sport im Internet vorliegen und wir sollten darüber diskutieren, wie wir diese Möglichkeiten sinnvoll nutzen können.



Dieser Beitrag ist abgedruckt in
Arnold Baca (Hg.): Computer Science in Sport - Informatik im Sport, Wien 2000 (S.315 ff.)
 
Eine ausführlichere Fassung dieses Beitrags findet sich im Internet unter
http://www.sportpaedagogik-online.de/konzept.html
Weitere erwähnte Internetadressen:

Sportpädagogik-Online
http://www.sportpaedagogik-online.de

Sportunterricht.de
http://www.sportunterricht.de

Lehrer-Online - Sport
http://www.lehrer-online.de/sport

Animierte Lehrbildreihen
http://www.sportpaedagogik-online.de/animation.html

Leistungskurs Sport
http://www.sportunterricht.de/lksport/index.html

Rolf Dober im Internet